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Adresse:

Händelallee 5-9, Berlin

Bauherr:

 

Mieter/Hauptmieter:

diverse

Projektzeitraum:

05/2012 - 09/2014

Bauzeitraum:

03/2013 - 09/2014

Leistungsphasen:

3-8

Fassadenfläche: 

ca. 5.200 m²

Gebäudetyp:

Wohnungsbau

Art des Projekts:

Fassadensanierung

Partnerbüro: 

Statik Krebs&Kiefer Berlin

Status:

Fertiggestellt

   
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Aufgabe

Das denkmalgeschützte Wohngebäude befindet sich im Hansaviertel in der Nähe des S-Bahnhof Tiergarten und U-Bahnhof Hansaviertel. Es wurde als Beitrag der USA zur Internationalen Bauausstellung Berlin 1957 errichtet. Den Entwurf verfassten Walter Gropius und die mit ihm assoziierte Architektengemeinschaft „The Architect's Collaborative“.

Das Wohnhaus ist ein in Stahlbetonskelett- und Wandscheibenbauweise konstruierter Baukörper, der in seiner Längsabwicklung in einzelne Segmente getrennt ist, die durch die Erschließungskerne an der Nordseite begrenzt werden.

Durch leichtes Abknicken der einzelnen Segmente gegeneinander erfährt der Baukörper eine leichte Krümmung der Längsachse, wodurch die Wohnseite im Süden auf die naheliegende Parklandschaft des Tiergartens räumlich wirkt. Die Gestaltungsmerkmale der Hauptfassade an der Südseite folgen einer klaren, einfachen Systematik, die in Bezug zur funktionalen Konzeption des Hauses stehen.

Entsprechend dem zum Zeitpunkt der Bauwerkserrichtung vorhandenen Bemessungs- und Konstruktionsregeln für Stahlbe-tonbauten werden einige, unmittelbar der Witterung ausgesetzte Bauteile den Anforderungen zur Sicherstellung der Dauerhaftigkeit nicht mehr gerecht. Bei diesen Traggliedern führt die ins Bauteilinnere fortschreitende, chemische Reaktion des Zementsteins mit dem Kohlendioxid der Luft zu einer Aufhebung des für den Korrosionsschutz der Bewehrung erforderlichen, alkalischen Milieus. Somit wurde eine umfassende Sanierung der Betonkonstruktion erforderlich. Im Zuge der Sanierung wurde die Fassade (Putz, Anstriche, Terrassenaufbauten, Geländer) umfassend saniert und instand gesetzt.

Idee

Im Laufe der nunmehr gut 50 Jahre Standzeit zeigte der Putz die üblichen Verschleißerscheinungen. Die Putzoberflächen waren verschmutzt und stellenweise zurückgewittert. Kleinere Rissbildungen und Hohllagen sowie Absandungen wiesen auf erste Schäden hin. Die überwiegende Anzahl der Putzflächen wiesen größere horizontale Risse auf.

Die mittlerweile unansehnliche Fassade hatte seine Ausstrahlung gänzlich verloren, durch die Sanierung sollte das Gebäude wieder sein ursprüngliches Erscheinungsbild erhalten.

Realisierung

In Vorbereitung der Sanierung wurden zahlreiche Untersuchungen durchgeführt und umfassend dokumentiert. Alle notwendigen Maßnahmen wurden, im Vorfeld und auch während der Sanierung der Fassade, mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmt.

Die ursprüngliche Farbigkeit wurde mittels restauratorischer Methoden festgestellt. Repräsentative Bereiche wurden auf Putzrisse und Hohllagen untersucht. Die originale Farbigkeit wurde für alle sichtbaren Bauteile der Fassade festgestellt. Die im laufe der Jahre aufgebrachten Farbschichten wurden mechanisch freigelegt und dokumentiert. Zahlreiche Putzproben wurden entnommen und auf Körnung und ursprüngliche Farbigkeit untersucht.

Durch diese Untersuchungen konnten Rückschlüsse auf den derzeitigen und den ursprünglichen Zustand der gesamten Fassade gezogen werden.

Auf Grundlage der Dokumentationen und der Untersuchungsergebnisse wurde ein umfangreiches Sanierungskonzept und eine erste Kostenschätzung erstellt.

Im Rahmen der Sanierung wurden das Betontragwerk und die Balkonplatten instandgesetzt. Die verschiedenen Putzflächen wurden, auf Grundlage der Untersuchungsbefunde, orginalgetreu erneuert, es wurde lediglich ein Gittergewebe eingearbeitet um zukünftige Rissbildungen zu vermeiden. An ausgesuchten Stellen wurde der originale Putz erhalten und aufwändig saniert.

Die metallenen Balkonbrüstungen wurden saniert und teilweise erneuert. Die gestalterisch prägenden Balkonschilde wurden gereinigt und die gläsernen Balkonabtrennungen erneuert. Sämtliche Balkone wurden neu abgedichtet und erhielten eine einheitliche Oberflächengestaltung.

Die Keramikflächen der Erdgeschossfassade wurden ergänzt und instandgesetzt. Die originalen Holzfenster konnten erhalten werden, sie wurden saniert, erhielten teilweise neue Wetterschenkel und wurden neu beschichtet.

Die Sanierung erfolgte bei voller Belegung des Gebäudes in zwei Bauabschnitte (Vorder- und Rückseite) innerhalb von zwei Jahren.